Endlich ist es da, ein Buch rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett für die werdenden Papas und damit auch ein Buch über den Start des Vater-Seins! Von Nicola Schmidt hab ich ja schon einige Bücher im Regal stehen, dieses hat nun einen Co-Autor. Klaus Althoff, einen Vater und – wie man an vielen Stellen im Buch merkt – Führungskräftecoach.

Worum geht’s? Natürlich um Schwangerschaft und Geburt, dieses aber aus Sicht des werdenden Papas! Und dabei bleiben die beiden Autoren nicht, denn sie schauen auch darauf, welche Veränderungen für den werdenden Papa anstehen auf der Reise vom Mann zum Vater.

Bild: Buch „Vater werden“ von Nicola Schmidt und Klaus Althoff

Das Buch hat drei große Kapitel, die sich im wesentlichen dadurch unterscheiden, dass das Baby im ersten Kapitel noch nicht da ist, im zweiten kommt und im dritten versorgt werden will. Und es wird auch thematisiert, dass die Unterschiede von Kapitel 1 zu Kapitel 3 für die werdenden Väter viel gravierender sind, als für die werdenden Mütter, die schon während der Schwangerschaft dem Baby „näher“ sein können und unter der Geburt auch jetzt keine partnerschaftliche Aufteilung der Aufgaben möglich ist.

Was die drei Kapitel eint ist alles, was man von Nicola so gewohnt ist: alles ist faktenbasiert und trotzdem weder trocken noch belehrend, sondern sehr nah Alltag von Papa und Mama. Es wird mit Ammenmärchen aufgeräumt und viele Aussagen wissenschaftlich belegt. Hinzu kommt dann noch – aus meiner Sicht sehr gewinnbringend – die Perspektive von Klaus Althoff. Er beschreibt Situationen aus Sicht des Vaters. Nicht nur interessant für die werdenden Papas! Es werden auch parallelen zu Management-Methoden gezogen, wie zum Beispiel das Change Management oder VUCA. (Ja, da bin ich ein wenig subjektiv unterwegs :-) )

Das Buch besticht damit, dass wirklich ALLE Aspekte von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett betrachtet werden. Sogar die S3-Leitlinie zur vaginalen Geburt am Termin wird auf zwei Seiten kurz zusammengefasst (selbst viele Frauen kennen diese nicht!), die Aufteilung der Elternzeit differenziert beleuchtet und es wird ein ganzes Unterkapitel dem Thema Fehlgeburt gewidmet. Denn bei all diesen wichtigen Themen sind die werdenden Väter viel zu oft außen vor.

Für wen ist dieses Buch:

  1. Für werdende Väter, die wissen, dass Schwangerschaft und Geburt nicht nur Frauensache ist und sich fundiert informieren wollen. Die Ratschläge von den eigenen Eltern, Schwiegereltern oder Freunden hinterfragen und mit Ammenmärchen aufräumen wollen.
  2. Für werdende Mütter, die sich für die Perspektive des zukünftigen Vaters interessieren und sich eventuell in der rosaroten Welt der Schwangerschafts- und Geburtsratgeber nicht soooo wohl fühlen.

Da mein Credo ist, dass ein Eltern-Team gegenseitiges Verständnis braucht, ist dieses Buch ein MUSS für alle werdenden Eltern. Und ich plädiere wirklich dafür: bevor die werdenden Mamas den Partnern die von ihr gelesenen Bücher vor die Nase legen, lieber beide dieses Buch lesen. Das sorgt für eine gemeinsame Sichtweise und ein besseres gegenseitiges Verständnis!

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PS: Besonders gefallen hat mir natürlich schon auf Seite 9 der Hinweis auf die „Pränatale Triadische Kompetenz“. Die Was?? Ja, ich wusste auch nicht, dass es dafür einen Fachbegriff gibt. Aber es ist belegt dass wenn der werdende Vater schon während der Schwangerschaft Ideen, Träume und Fantasien hat, wie es mit dem Baby so wird, dann ist er auch zugänglicher, wenn das Baby geboren ist. Väter die sich schon früh mit dem Baby-Modus beschäftigen, können schneller umschwenken, wenn es so weit ist.

By the way: Habt ihr schon gemeinsam die „Familienvision für werdende Eltern“ gemacht? Dabei geht es genau darum: sich gemeinsam damit auseinanderzusetzen, wie die Zukunft aus neue kleine Familie sein wird!

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