Kurz vor dem nächsten Termin bei der Pränataldiagnostikerin und dem Kinderkardiologen am Universitätsklinikum Düsseldorf ist die Situation irgendwie die gleiche wie beim letzten Mal. Wir schauen in eine dichte Nebelwand.

Vor jeder Untersuchung hat man das gleiche Gefühlschaos. Zum einen weiß man, was schlimmstenfalls passieren kann. Aber man hofft auch auf ein paar letzte Strohhalme und hofft doch auf das Beste. Mit einem Unterschied: die Bandbreite der Möglichkeiten wird enger.

War es beim letzten Mal noch so, dass wir nicht genau wussten WELCHER Herzfehler es ist, wissen wir heute zwar welcher Herzfehler es ist, aber nicht WELCHER Typ davon. Denn da gibt es auch wieder Abstufungen von weniger kompliziert bis hin zu kompliziert.

Und das eröffnet auch wieder Raum für Fragen. Fragen mit denen wir ein wenig versuchen möchten den Horizont abzuklopfen.

  • Was bedeutet „direkt nach der Geburt“ auf die Intensivstation? Darf ich ihn noch kurz halten oder nicht? Denn ich möchte mich seelisch darauf vorbereiten, ob ich mein Kind erst kurz betrachten kann, oder es das erste Mal dann sehe, wenn ich es alleine von der Gynäkologie auf die Intensivstation schaffe.
  • Was bedeutet „er wird stabilisiert“? Was bekommt er an Unterstützung, was an Medikamenten?
  • Kann ich die Hoffnung haben, bis zur OP zu stillen?
  • Und wie lange „dürfen“ wir in der Düsseldorfer Intensivstation auf die OP warten? Denn so lange wir in Düsseldorf sind, können wir der dann großen Schwester einen halbwegs normalen Tagesablauf bieten, was natürlich auch uns Eltern entlastet.

Also machen wir uns später wieder auf den Weg nach Düsseldorf. In der Hoffnung, dass ein wenig von dem Nebel der vor uns liegt, gelichtet werden kann.

Aber wie ich das Spiel jetzt langsam anfange zu verstehen, kommt bei der nächsten Untersuchung wieder Nebel auf. Und unsere Aufgabe wird es sein, trotz des Nebels die Hoffnung und die Zuversicht nicht zu verlieren.

Danke euch fürs mitlesen und an uns denken! ❤


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