Claudia Kamprolf

Ich bin derzeit mit einem Hut mehr unterwegs als früher. Zu Partnerin, Tochter, Schwester, Freundin, Eltern-Coach und Mama bin ich jetzt noch die Gesundheitsmanagerin unseres Bauchbewohners.

Claudia Kamprolf mit Blick in die Kamera.
Mama oder Gesundheitsmanagerin?

Manchmal wundere ich mich selbst, mit welcher „Abgebrühtheit“ ich vor den verschiedenen Ärzten sitze. Ihren Ausführungen folgen kann und sachliche Fragen fragen kann. Zum Beispiel, wenn ich der Gynäkologin den letzten Befund des Kardiologen erkläre oder mich mit der Pränataldiagnostikerin über ein besonders „gutes“ Bild des Herzfehlers im Feinultraschall freue. ??

Kurz kam der Gedanke auf, was ich für eine Mama bin, wenn ich da so abgebrüht sitze. Aber ich bin mit mir überein gekommen, dass ich in diesen Momenten nicht die Mama-Rolle inne habe, sondern eine Rolle einnehme, die keine Überschneidungen mit der Mama-Rolle hat. Die Rolle einer „Gesundheitsmanagerin“ für den Kleinen.

Die Mama-Rolle

In meiner Rolle als Mama kann ich unserem Kleinen – ist er erst einmal auf der Welt – helfen, indem ich für ihn da bin. Ihn halte wenn es ihm schlecht geht und er nicht weiß wohin mit all seinen Gefühlen für das neue Leben „draußen“. Oder ich zum Beispiel ganz profan für frische Windeln und Muttermilch sorge. So gut es geht für seine Bedürfnisse eine Lösung finde, je nachdem wie das in der jeweiligen Situation möglich ist.

Aber in meiner Rolle als Mama bin ich ihm in Gesprächen mit all den Medizinern keine Hilfe. Wenn mich Sorgen um ihn umtreiben, ich all meine Ängste mitschleppe kann ich keinen klaren Gedanken fassen und nicht die Fragen stellen, die mir und ihm helfen.

Die Gesundheitsmanagerin

Dafür habe ich wohl ganz automatisch die Rolle der Gesundheitsmanagerin „erfunden“. Oder sie hat sich aufgrund meines beruflichen Werdegangs bisher einfach ergeben? Ich weiß es nicht. Ich finde sie super!

Wenn ich als Gesundheitsmanagerin „unterwegs“ bin, kann ich dem Kleinen helfen indem ich die medizinischen Fakten nachvollziehen und zu verstehen versuche. Indem ich Fragen stelle, die für ihn und unsere Familie mehr Klarheit und Transparenz bringen und deren Antworten für die ganze Organisation die Grundlage bilden.

Der Rollen-Wechsel

Ich weiß, dass sich diese beiden Rollen wunderbar ergänzen Und noch fällt mir der Wechsel auch leicht, denn noch ist der Kleine nicht auf der Welt. Der Wechsel zwischen diesen Rollen wird wohl erst mit und nach der Geburt auf eine harte Probe gestellt werden.

Ich hoffe, dass ich dann Momente habe, in denen ich einfach Mama bin. Und ich hoffe, dass ich schnell auf die Gesundheitsmanagerin umschalten kann, wenn es notwendig ist.

Und am meisten freue ich jetzt schon auf Zeiten, in denen wir die Gesundheitsmanagerin gar nicht brauchen!

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